Geschichte der Raumausstatter

Der Beruf des Raumausstatters hat eine lange Geschichte. Burgen waren früher nicht ständig mit Möbeln bestückt, sondern wurden vorm Besuch des Regenten mit Wandteppichen, Sitzmöbeln und Fellen wohnlich aussgestaltet. Wandteppiche , im Französischen „Tapisserien“ genannt, waren ein wichtiger Bestandteil , da sie in den zugigen, kalten Steingemäuern einen Beitrag zur Wärmedämmung leisteten. Daher stammt der Name „ Tapissier“ für Raumausstatter , in Frankreich 1295 das erste Mal schriftlich erwähnt.

Besondere Bedeutung erlangte der Tapissier am Hofe Ludwigs XIV., da der König größten Wert auf wertvolle Wandteppiche, Wandbespannungen, Stoffdrapierungen und gepolsterte Sitzmöbel legte. Das Amt eines königlichen Dekorateurs „ Tapissier du Roi“ war sehr angesehen. Ein berühmter Vertreter war der Vater von Jean Baptiste Poquelin, der später unter dem Künstlernamen „Moliere“ als Schauspieler und Stückeschreiber Kariere machte.

Die französischen Könige und ihre Kunst zu wohnen waren Vorbild für die anderen europäischen Höfe und das aufstrebende Bürgertum. Im neunzehnten Jahrhundert nannte man den Tapissier in Deutschland auch „Gemachgarnierer“ . Den Namen „Raumausstatter“ gibt es erst seit 1965, in Österreich heißt er Dekorateur, in der Schweiz „Innendekorateur“.

Handwerker waren im 13. Jahrhundert zunftmäßig formiert, wie die Sattler und Riemer und seit 1683 die Täschner, die als Meisterstück „einen Stuhl mit Saffian beschlagen“vorschrieben.

Erst 1703 gelang es den Raumausstattern zusammen mit den Sattlern, Riemern und Täschnern in die Zunft aufgenommen zu werden. Die Innung der Nürnberger Raumausstatter ist besonders stolz auf ihre Zunftlade der Täschner, die alle Kriege überstanden hat!

Die Aufgabengebiete des Raumausstatters umfassen:
Polsterarbeiten, Streichen, Tapezieren, Bespannen von Wänden, Verlegen von Teppichböden, elastischen Belegen ( das sind Vinyl Design, Linoleum) Fertigparkett, innenliegender Sonnenschutz, Fensterdekorationen.